Kläranlage
Abwasserreinigung in Rosbach
Die Kläranlage der Stadt Rosbach befindet sich außerhalb des Ortsteiles Nieder-Rosbach in Richtung Ober-Wöllstadt. Die Anlage ging 1977 erstmalig in Betrieb und wurde Mitte der 1990er Jahre, aufgrund gestiegener Reinigungsanforderungen, umfassend modernisiert und erweitert. Sie ist seitdem auf eine maximale Belastung von 16.800 Einwohnern ausgelegt. An die Rosbacher Kläranlage sind, über ein Kanalnetz von ca. 38 km Gesamtlänge, die beiden Ortsteile Ober- und Nieder-Rosbach angeschlossen. Die Abwässer des Ortsteiles Rodheim fließen zur Kläranlage nach Karben und werden dort gereinigt.
Bei der Rosbacher Kläranlage handelt es sich um eine dreistufige Belebungsanlage mit aerober Schlammstabilisierung. Zwei Schneckenpumpen fördern maximal 100 bzw. 175 l/s aus dem Kanal in die Kläranlage hinein.
Informationen zur Kläranlage
Ausbaugröße der Kläranlage: 16800 Einwohner
aktuelle Anlagenauslastung: ca. 70%
Kanalnetz Ober- und Nieder-Rosbach: ca. 38 km
Kanalnetz Rodheim: ca. 25 km
Abwassergebühren der Stadt Rosbach: 2,31 € / m3 Frischwasserverbrauch
+ 0,52 € m2 versiegelte Fläche
Wasserversorgung: 1,99 €/m³ zuzüglich 7% Mehrwertsteuer
Abbauleistung der Kläranlage
Alle nachfolgenden Werte beziehen sich auf das Jahresergebnis 2010.
Ablaufwerte | Grenzwerte lt. Abwassergesetz | Bescheidwerte der Kläranlage Rosbach | Tatsächlicher Jahresmittelwert |
BSB5 (Biochemischer Sauerstoffbedarf) | 20 mg/l O2 | 10 mg/l O2 | 1,96 mg/l O2 |
CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) | 90 mg/l O2 | 35 mg/l O2 | 14,1 mg/l O2 |
NH4-N (Ammonium-Stickstoff) | 10 mg/l | 6 mg/l | 0,21 mg/l |
Nges (Gesamtstickstoff) | 18 mg/l | 9 mg/l | 0,72 mg/l |
Pges (Gesamtphosphor) | 2 mg/l | 2 mg/l | 0,35 mg/l |
BSB5-Abbau | 98,9 % | ||
CSB-Abbau | 96,7 % | ||
Gereinigte Wassermenge pro Jahr | 1,33 Mill. m³ | ||
Maximaler Tagesdurchfluss | 14.200 m³ | ||
Jährlicher Energiebedarf der Anlage | 452.000 kWh | ||
Jährliche Klärschlammmenge zur | 980 t |
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Weitere Informationen
Mechanische Reinigungsstufen
Eine Rechenanlage filtert alle Grobstoffe aus dem Abwasser heraus. Anschließend werden in der Rechengutwäsche die organischen Bestandteile aus dem Filtergut herausgewaschen und dem Abwasser wieder zugeleitet. Die derart gereinigten Grobstoffe werden zur Entsorgung verpresst und in einen Container abgeworfen.
Im Sandfangbecken wird über Lufteinperlung eine definierte Turbulenz erzeugt in der sich nur die schwereren Sandpartikel absetzen. Da diese im weiteren Reinigungsverlauf Betriebsstörungen oder sogar Maschinenschäden verursachen könnten, werden sie so frühzeitig ausgesondert und nach einer Reinigung in einem Sandklassierer ebenfalls entsorgt.
Biologische Reinigungsstufen
Nach dem Sandfang wird das stark belastete Rohabwasser in die biologische Reinigungsstufe geleitet. In verschiedenen Reinigungsschritten bauen Bakterien, der sogenannte Belebtschlamm, die Verschmutzungen im Abwasser ab.
Drei verschiedene Beckenarten oder Reinigungsphasen kann man dabei unterscheiden. Das Anaerobbecken dient der biologischen Phosphorentfernung. Hier werden durch bestimmte verfahrenstechnische Schritte die Bakterien zur verstärkten Aufnahme des Abwasserinhaltsstoffes Phosphat angeregt. In der Nitrifikation wird der im Abwasser enthaltene Stickstoff von Ammonium zu Nitrat umgewandelt. In der Denitrifikation wird dieser Nitratstickstoff dann in elementaren Stickstoff umgewandelt und entweicht anschließend als unschädliches Stickstoffgas. Parallel werden dabei von den Bakterien auch die im Abwasser enthaltenen Kohlenstoffverbindungen weitestgehend abgebaut. Für den zur Nitrifikation benötigten Sauerstoff wird, durch insgesamt vier Drehkolbengebläse, Luft in die Becken eingebracht und dort feinblasig verteilt.
Chemische Reinigungsstufe
Eine chemische Stufe, die Fällmittelzugabe, stellt sicher, dass der Phosphatwert im Kläranlagenablauf stabil niedrig bleibt. Hierfür werden, gesteuert über Onlinemeßgeräte, je nach Bedarf Eisensalze zudosiert.
Nachklärbecken
In der Nachklärung wird die Bakterienmasse, durch Absetzvorgang, vom gereinigten Abwasser getrennt. Das klare Wasser fließt anschließend dem Rosbach zu, die Bakterien werden wieder in den Zulauf gefördert, und erneut mit Rohabwasser vermischt.
Personaleinsatz
Das Stammpersonal der Anlage besteht aus zwei Fachkräften (ein Abwassermeister und ein Klärwärter). Zwei weitere qualifizierte Mitarbeiter (eine Fachkraft für Abwassertechnik und ein Elektriker) werden mit dem Bauhof der Stadt geteilt und nur bei Bedarf auf der Kläranlage eingesetzt.