Hurra, Hurra die „alte Schule“ brennt…
Pünktlich um 09:10 Uhr heulten in allen 3 Stadtteilen die Sirenen und die digitalen Funkmeldeempfänger der Mitglieder der Einsatzabteilungen alarmierten mit dem Stichwort F 2 Y, „Feuer mit Menschenleben in Gefahr“. Kurz darauf machten sich die Kameraden und Kameradinnen beider Wehren mit Blaulicht und Martinhorn auf den Weg. Angeführt durch den Wehrführer Rodheim, der zugleich Einsatzleiter war, kamen die Kameraden aus Rodheim mit den zwei Löschfahrzeugen und dem Zugführerfahrzeug als erstes am Einsatzort an. Dort wurden die Einsatzkräfte von einem Erzieher erwartet, der erste Informationen für den Einsatzleiter parat hatte – es gab ein Feuer im Erdgeschoss des Gebäudes. Die Erzieher haben den Großteil der Kinder in Sicherheit gebracht. Allerdings wurden noch ca. 6 Kinder und 4 Erzieher vermisst.
Nach ausgiebiger Befragung des Erziehers machten sich die Gruppenführer und der Einsatzleiter ein erstes eigenes Bild der Lage. Noch während der Erkundung trafen die Kameraden aus Rosbach unter der Führung des Rosbacher Wehrführers in Rodheim ein. Da die Platzverhältnisse rund um die Kita nicht besonders ergiebig sind, beorderte der Einsatzleiter die beiden Löschfahrzeuge aus Rosbach erst einmal in den Bereitstellungsraum Bushaltestelle Erich-Kästner-Schule, der Einsatzleitwagen wurde direkt an der Einsatzstelle benötigt. Nachdem die Fahrzeuge der Rodheimer Kameraden platziert und eingeteilt waren, konnten die Fahrzeuge aus Rosbach ebenfalls an die Einsatzstelle vorrücken.
Beide Wehren bekamen den Auftrag zur Menschenrettung und später zur Brandbekämpfung im Gebäude, wobei die Wehr Rodheim durch den Eingang auf der Ostseite des Gebäudes und die Wehr Rosbach durch den Eingang auf der Westseite in das Gebäude vorging. Zur besseren Übersicht und Koordination wurden durch den Einsatzleiter zwei entsprechende Einsatzabschnitte für den Ost- und den Westbereich gebildet. Im späteren Verlauf kam noch ein dritter Abschnitt „Belüftung“ hinzu. Durch die weitere Erkundung ergab sich, dass fünf Kinder und ein Erzieher im ersten Obergeschoss in einem der Gruppenräume vom Rauch und Feuer eingeschlossen waren und diese über die tragbare Steckleiter gerettet werden mussten. Ein weiteres Kind und eine Erzieherin wurden im Erdgeschoss in der Umkleide gefunden und nach draußen gebracht. Zwei weitere Personen konnten aus dem 1. Obergeschoss durch die unter Atemschutz vorgedrungen Kräfte lokalisiert und ins Freie gebracht werden.
Insgesamt konnten somit sechs Kinder und vier Erwachsene erfolgreich gerettet werden. Hierzu wurden fünf Trupps unter schwerem Atemschutz im Gebäude eingesetzt. Im Anschluss wurde mit motorbetriebenen Lüftern eine taktische Belüftung des Gebäudes vorgenommen.
Nachdem alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht waren, gab es im Feuerwehrhaus Rodheim noch Currywurst mit Pommes und etwas zu trinken sowie eine Übungsnachbesprechung.
Die Übungsleitung zeigte sich mit dem Übungsverlauf sehr zufrieden, kleine Verbesserungen im Ablauf des Einsatzes wurden diskutiert. „Fehler“ bzw. eventuelle Unsicherheiten wurden besprochen und aufgedeckt und können damit bei zukünftigen Einsätzen vermieden werden.
„Wir möchten uns ganz herzlich bei der Kitaleitung bedanken, dass wir das Objekt nutzen durften. Für uns war und ist das Gebäude ein interessantes Übungsobjekt. Zusätzlich konnten wir den Verantwortlichen ein paar Verbesserungsmöglichkeiten zukommen lassen, um für den Ernstfall, der hoffentlich nie eintritt, noch besser gerüstet zu sein.
Zum Schluss möchten wir uns noch bei den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Rodheim bedanken, die ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellten und die vermissten Kindergartenkinder spielten und sich tapfer über die Leiter haben retten lassen. Ein weiterer großer Dank geht an die Ehren- und Altersabteilung der Wehr Rodheim, die uns als Küchenmannschaft verpflegt hat. Auch immer schön zu sehen, ist die Anwesenheit unserer Kommunalpolitiker, stellvertretend ist hier der erste Stadtrat Herr Schmidthals zu nennen, der sich mit zwei Stadtverordneten am Sonntagmorgen die Zeit genommen hatte, der Übung beizuwohnen. Die drei informierten sich über die „Einsatzlage“ und das Vorgehen der Feuerwehr und drückten ihre Wertschätzung gegenüber den Feuerwehrleuten zum Wohle der Rosbacher Bürger aus“, so die Verantwortlichen.