Kontinuierlicher Ausbau der Barrierefreiheit
Seit Jahren engagiert sich die Stadt Rosbach v.d. Höhe kontinuierlich dafür, Barrieren im öffentlichen Raum abzubauen. Dies umfasst nicht nur bauliche Maßnahmen, sondern auch die Schaffung von Bewusstsein für das Thema. Bürgermeister Maar betont: "Wir wollen eine Stadt, in der jede Person, unabhängig von ihren körperlichen Fähigkeiten, uneingeschränkten Zugang zu allen Bereichen des Lebens hat. Das geht leider nicht sofort mit einem Federstrich und auch nicht bei jedem Projekt. Aber wir sind dabei die Barrierefreiheit stätig auszubauen."
Im Bereich der Infrastruktur wurden bereits zahlreiche Schritte unternommen. Im Zuge der Grundinstandsetzung der Straßen werden die Quer- und Längsneigungen der Gehwege und Verkehrsstraßen, so weit wie es der Bestand zulässt, optimiert. Barrierefreie Querungsstellen werden, soweit wie möglich und notwendig, vorgesehen. Unter anderem wurden im Neubaugebiet Sang Verkehrsinseln im Bereich des Kreisverkehrs sowie vorgezogene Gehwege in der Homburger Straße als Querungshilfen eingebaut. „Der Einbau von barrierefreien Querungsstellen an Straßeneinmündungen und wichtigen Wegebeziehungen steht bei uns im Fokus bei Straßenbau-Projekten. Nach und nach werden wir so alle Straßen in unserer Stadt im Rahmen des Straßenbauprogramms modernisiert haben“, sagte die Fachbereichsleiterin Baumanagement Anja Föh-Warzecha. Es wird aktuell ein Fuß- und Radwegekonzept durch ein Fachbüro erarbeitet. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden die umzusetzenden Maßnahmen besprochen und entsprechend gemeinsam mit den Gremien priorisiert, Maßnahmen der Barrierefreiheit werden hierbei ebenfalls betrachtet. „Jedoch müssen wir hier auch deutlich machen, dass auch weitere Anforderungen wie gesetzliche Rahmenbedingungen – zum Beispiel das Straßenverkehrsrecht – oder technische Notwendigkeiten berücktsichtigt werden müssen. Nicht jeder Wunsch kann bei jedem Projekt berücksichtigt werden“, heißt es aus der Stadtverwaltung.
Ein besonderer Schwerpunkt ist zurzeit der barrierefreie Umbau der Bushaltestellen. Das 1. Paket wurde bereits umgesetzt, das 2. Paket ist in der Vorbereitung. Bei den Bushaltestellen werden ein erhöhter Busbordstein zum leichteren Einstieg in den Bus sowie taktile Elemente realisiert. „Die neuen Bushaltestellen sind eine wichtige Maßnahme in Richtung Barrierfreiheit und eine deutliche Verbesserung der Mobilität in unserer Stadt“, sagte Maar.
Öffentliche Gebäude, wie das Rathaus und die Adolf-Reichwein-Halle, wurden entsprechend umgestaltet, um Menschen mit Mobilitätseinschränkungen den Zugang zu erleichtern. So wurde bei der Haingrabenhalle in Nieder-Rosbach die Stufe am Notausgang entfernt, um eine absatzfreie Zuwegung zu schaffen. 2020 wurde auf dem Friedhof Nieder-Rosbach ein Weg ausgebaut und hierbei von Unebenheiten befreit. Auch auf den anderen Friedhöfen sollen die Wege kontinuierlich ausgebaut werden. In der Adolf-Reichwein-Halle wurde eine barrierefreie Toilette eingebaut. „Bei der Sanierung des Schwimmbads wird das Thema Barrierefreiheit ebenfalls priorisiert beachtet“, betonte Föh-Warzecha. Der Zugang ins Becken für Menschen mit motorischen Einschränkungen wurde erleichtert, ein taktiles Leitsystem für Sehbehinderte wurde eingebaut und die Vorrüstung für einen Hebelift innerhalb des Schwimmbades wurde vorgesehen. Im Rathaus in der Homburger Straße wurde bereits 2020 eine Rampe als barrierefreier Fluchtweg gebaut. In diesem Jahr wurden die Eingangstüren im Rathaus ausgetauscht, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Die neue Kita in Rodheim ist ganzheitlich barrierefrei geplant. „Alle öffentlichen Bereiche, der Zugang zum Objekt über ein taktiles Leitsystem, die Zugänge zu den Gruppenräumen sowie der Aufenthalt in der Außenanlage wird so geplant, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränken berücksichtigt werden“, erklärte Bürgermeister Maar. In jeder Etage befinden sich zudem barrierefreie Toiletten. Für den Neubau der Kita hat das Baumanagement eine Zertifizierung nach den Regeln der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) auf den Weg gebracht, für die Barrierefreiheit ein zentraler Pflichtbestandteil ist.
Aber nicht nur physische Barrieren stehen im Fokus. Die Stadtverwaltung arbeitet auch daran, digitale Angebote barrierefrei zu gestalten. Bei der Neugestaltung der Internetseite der Stadtverwaltung wurde darauf geachtet, dass Informationen von allen Bürgerinnen und Bürgern abgerufen werden können. Um Fördermittel für den barrierfreien Umbau zu aquierieren, wurde eine Arbeitsgruppe aus allen Fachbereichen der Stadtverwaltung eingesetzt. Auch die kontinuierliche Beteiligung des Senioren- und Inklusionsbeirates bei Baumaßnahmen und anderen Aktivitäten der Stadtverwaltung wurde im letzten Jahr strukturell verbessert. „Die enge und gute Zusammenarbeit mit dem SIB ist der Motor für eine umfassende Barrierefreiheit“, lobte Maar die Arbeit des Senioren- und Inklusionsbeirates. So werden Anliegen und Vorschläge aus erster Hand aufgenommen, was gewährleistet, dass die Maßnahmen tatsächlich den Bedürfnissen entsprechen.
„Der kontinuierliche Ausbau der Barrierefreiheit in Rosbach v. d. Höhe ist ein klares Zeichen für die Werte der Stadt: Gleichberechtigung, Respekt und Teilhabe für alle“, sagte Maar. Die Stadt setzt damit nicht nur gesetzliche Vorgaben um, sondern schafft eine lebendige, vielfältige und inklusive Umgebung für ihre Bewohnerinnen und Bewohner.